18. Januar 2015 1 Kommentare SkandaleKolumnen

RetroTown Moderation mit zu wenig Transparenz

Wieder einmal ein gelöschter Beitrag, wieder einmal ein gelöschter oder geschlossener Thread – doch wenn wir nach dem Grund fragen, bleiben die Moderatoren sprachlos. Die Rede ist von geschlossenen Threads, die laut Regelwerk hätten nie und nimmer geschlossen werden dürfen, von Beiträgen, die gelöscht werden, weil sie eine Portion von zu viel Meinungsfreiheit enthalten oder einfach zu kritikäußernd zu einem befreundeten Thema sind.

 

Die Meinungsfreiheit auf RetroTown wurde schon lange komplett eingeschränkt. Die Moderation nutzt ihre Macht und wer sich wehrt wird praktisch mundtot gemacht.
– Anonym, Insider, der sich bei uns gemeldet hat

 

Eventuell ist dem ein oder anderen bereits aufgefallen, dass das RetroTown Regelwerk in seiner neusten Auflage die Moderation seither zu diktatorischen Vollmächten ohne Rücksicht auf die Werte der Benutzer ermächtigt. Die Folge davon sehen wir schon jetzt – Benutzer, die sich seither ungerecht behandelt fühlen und dem anderen gegenüber entweder bevorzugt oder abgewertet werden.

Mit dem neu eingeführten Paragraph § 2.1.0 werden Moderatoren schließlich bemächtigt, Entscheidungen nach eigenem Ermessen zu treffen. „Nach eigenem Ermessen“ klingt gut – wie definiert man denn bitte das „eigene Ermessen“? Offenbar definiert zumindest ein Teil der Moderatoren auf RetroTown diese Regel als Grundlage dafür, zu tun, was einem selbst am liebsten scheint. Threads schließen, weil sie mir nicht passen. Beiträge löschen, weil sie in meinem Ermessen kritisch sind. Und genau damit wir die Neutralität und Transparenz abgeschafft. Wie soll RetroTown weiterhin Neutralität und eine unparteiische Macht gewährleisten können, wenn die Moderatoren dazu aufgefordert werden, die eigene Meinung mit den moderativen Vollmächten walten zu lassen?

Umso lächerlicher wird die darauf folgende Klausel im Regelwerk, die Beschwerden gegenüber der Moderation unmöglich macht. In Paragraph §2.2.0 heißt es, dass Beschwerden zu „ungerechten Verwarnungen“ nicht erwünscht sind und ignoriert werden. Wieder einmal ein Beweis dafür, wo die ehemals noch vorhandene Transparenz von RetroTown hinwandert – ins nirgendwo. Vollkommene Strafgewalt und eine Klausel für Beschwerden sind gerade mal die Anfänge, die die Nutzer erheblich in ihren Grundrechten einschränken.

Es ist besten Willens nicht zu erklären, wie man einer rechtsausführenden Gewalt – der Exekutive – die Macht darüber geben kann, über die angemessene Strafe zu richten. Seit der Reform in dieser Hinsicht sind Moderatoren dazu bemächtigt, beispielsweise einen unhöflichen Beitrag mit einem Verwarnungspunkt oder gar – ganz nach eigenem Ermessen – mit einem Dauerbann zu bestrafen. Moment, wie war das mit Neutralität und Gleichberechtigung in der Gesellschaft? Wer auch immer diese Regeln bewilligt und ausgedacht hat, macht RetroTown damit zu einem Forum, das nicht länger nach demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien geführt wird.

 

Teilweise wurden negative Beiträge, Bans, Reports und eigentliche Verwarnungen von mir durch Moderatoren auf RetroTown verschleiert. Dadurch konnte ich mir selbst Vorteile verschaffen. Einige Reports zu meinen Beiträgen wurden mir sogar mitsamt Absender vorgelesen.
– Anonym, Insider.

 

Schön wäre es, wenn die Moderation diese Regeln so hinnimmt und dennoch in der Lage wäre, ganz unparteiisch zu moderieren. Aber wer hätte gedacht, dass nicht mal das mehr von Selbstverständlichkeit ist. Sehen wir ein, dass die Moderationskraft in RetroTown teilweise auch an anderen Dritten Projekten beteiligt ist oder mit den jeweiligen Projektleitern eine ziemlich gute Beziehung führen kann. Und zum besten Vorteile für RetroTown werden seit der neuen Version gelöschte Beiträge gar nicht mehr als solche gekennzeichnet, sodass andere User gar nicht mehr sehen, wann welcher Beitrag eines anderen gelöscht wurde. Dadurch entstehen unterschiedlichste Situationen, wobei eine davon unten im Bild beschrieben wird.

 

Der Moderator schließt – sehr verdächtig – drei Threads, bei denen jeweils das HabboR in kritischer Lage gestellt wird. Die erste Threadschließung wird erst gar nicht begründet, wobei es sich hierbei um einen legitimen Thread zum Meinungsaustausch handelt. Der zweite Thread wird geschlossen, auch ohne Begründung, allerdings mit einer ironischen Nebenbemerkung. Auch der dritte Thread wird wieder einmal geschlossen – wieder ohne Begründung, nachdem 2 Seiten diskutiert wurden und eine weitere Diskussion noch stattgefunden hätte.
Dabei haben alle 3 Threads in keiner Weise gegen das Regelwerk verstoßen. Sie waren alle rechtswirksam und hätten nie geschlossen werden dürfen – zumindest nicht nach Regelwerk. Ein Forum ist zum Diskutieren, zum gegenseitigen Meinungsaustausch da. Und dieser hat ohne Regelverstoß stattgefunden. Fehlentscheidung des Moderators (3x in Folge) oder doch eher ein Handeln aus „eigenem Ermessen“? Und selbst wenn es nur Zufall wäre, selbst dann wäre so ein Handeln nach Regelwerk nicht zulässig. Ach stimmt – durch die Strafgewalt darf man ja tun und lassen was man will.

Auf Grund der Tatsache, wie oben bereits erwähnt, dass gelöschte Beiträge nicht länger für die Nutzer sichtbar sind, wird es für uns zunehmend schwer, direkte Beweise für ein Fehlverhalten der Moderation zu finden. Die Verschleierung geschieht gekonnt und wer einmal in einen Fall eingewickelt ist, wird es zu spüren bekommen. Ein weiteres Thema, über das sich aufgeregt wird, sind die Leaks. Während der eine Moderator Leaks grandios löscht, weil sie zu seinem Projekt oder dem Projekt eines Freundes angehören, prahlt der andere Moderator damit, dass Leaks eigenes Verschulden sind und nicht gelöscht werden.

 

Auch hier nochmals eine Anspielung auf die moderative Qualität. MOD-Aeterox versucht mit diesem Thread den Forenbenutzern klar zu machen, warum Leaks im Forum offenbar nicht erwünscht sind. Er rechtfertigt damit die Löschung von geleakten Sachen. Einen Tag später wird der Thread allerdings von einem Kollegen mit der Begründung „huso“ gelöscht. Erstaunlicher Weise hatte man allerdings bereits 6 Tage zuvor darauf hingewiesen, dass Leaks eben nicht gelöscht werden. Sie seien laut Regelwerk zulässig.

Offenbar war man sich eine Zeit lang unstimmig darüber, ob ungewünschte Leaks nun gelöscht werden oder nicht. Die Moderation hat in diesem Fall unterschiedlich gehandelt und sich selbst widersprochen. Umso mehr erstaunt dann allerdings die Tatsache, dass nach dieser Verkündung, dass Leaks nicht gelöscht werden, genau das wieder passiert ist. Ein User hat einen Thread zum geleakten HabboST Content erstellt, das Emulator, Datenbank und CMS enthalten sollte.

 

Der Thread wurde vom ehemaligen Grafiker des HabboST geschlossen. Mit einer äußerst plausiblen Begründung. Wieder ein Zufall? Moderatoren dürfen ja nach Lust und Laune Threads schließen, dazu bemächtigt sie die Strafgewalt. Welch eine Ironie. Aber mal ehrlich – vielleicht wäre es für uns einfacher mitzuverfolgen, warum denn nun ein Thread geschlossen wurde, wenn die Moderatoren lernen würden, einen ordentlichen Grund zu ihrer regelrechtlichen Maßnahme anzugeben. Würde man das beachten und würde die Moderation ihre Schritte genaustens nach Regelwerk verständlich begründen, würde gar nicht Kritik laut werden. Aber das tut sie eben nie – ein Zeichen, das man unterschiedlich interpretieren kann.

Offenbar ist es schwer zu verstehen, was RetroTown ist oder mal war. Ein Ort, der dafür gemacht ist, sich gegenseitig auszutauschen. Kontrovers über Themen zu diskutieren und zu argumentieren. Da gehört es dazu, dass einerseits Lob und andererseits Kritik laut wird. RetroTown ist ein Forum. Foren sind dafür da, die Meinungsfreiheit zu fördern und unterschiedlichste Meinungen offen gegenüber zu stehen. Doch was bringt das allen, wenn Moderatoren unerwünschte Meinungen schlichtweg mit einem Klick löschen? Gar nichts. Gewiss sind nicht alle Moderatoren von dieser Inkompetenz – so will ich sie mal nennen – betroffen, auch kann ich nur pauschal beurteilen, in wie fern das immer zutrifft. Das Zitat vom obigen User wirft nochmals einen Schatten auf die Moderation, die einzelne User anscheinend bevorzugt. RetroTowns Administration scheint diesbezüglich im Tiefschlafmodus zu sein. Das, worüberdie ungehörten User RetroTowns immer wieder meckern.

Kolumne auf Basis aktueller Trends und eigenen Erfahrungen. Gewiss keine Neutralität und Selbstfindung mit dem Artikel gewährleistet. Der Autor wünscht anonym zu bleiben.

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RetroTowner

RetroTown hat schon immer alles gelöscht was denen nicht passt. smile