3. Januar 2013 0 Kommentare ThrowbacksInterviews
RetroTimes: Hallo aapo, schön, dass Du Zeit für uns finden konntest. Ich möchte das Interview in 3 Teile unterteilen, zum einen wie es damals angefangen hat, wie die heutige Lage aussieht, und wie es in Zukunft mit dir und Habbo.mn weitergehen wird.
Habbo.mn exsistiert nun schon ein ganzes Jahr und wenige Monate – wie es damals anfing kannst du uns nicht sagen, aber wie Du dem Team beigetreten bist. Wann und wie hat deine Karriere begonnen?
Aapo: Nun ja, eigentlich bin ich schon seit Anfang an im Habbo.mn. Früher wurde ich von Tim (Pinkfruit) immer gebeten etwas zu machen und habe dafür Geld erhalten. Vor einigen Monaten (ich weiß nicht genau wann) bin ich dann ein vollwertiges Mitglied des Teams geworden.
Das dürfte aber so im Sommer gewesen sein.
RetroTimes: Du kanntest PinkFruit also schon länger. Damals waren noch rund 200 Spieler aktiv, heute sind es bis zu 1000. Wie kam es dazu, vor allem, warum wurde Habbo.mn so populär?
Aapo: Ich glaube es liegt besonders daran, dass Habbo.mn zuverlässiger geworden ist und wir uns bei der Community auch einen Gewissen “Ruf” aufgebaut haben. Allein durch unsere Staffliste sind wir sehr bekannt geworden. Natürlich haben wir alles in allen auch ein sehr gutes und aktives Team, was am meisten zur Zufriedenheit der User beiträgt.
RetroTimes: Konntet ihr euch so einen Erfolg je vorstellen? Oder war schon im Vorhinein klar, dass Habbo.mn etwas großes wird?
Aapo: Ich war ja nicht von Anfang an im Hotel tätig, daher kann und möchte ich diese Frage nicht beantworten.
RetroTimes: Du arbeitest nun seit einem Jahr mit PinkFruit zusammen. In wie fern hat sich deine Einstellung zu ihm im Gegensatz zu damals geändert? Arbeitest du gerne im Habbo.mn?
Aapo: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass sich zwischen mir und PinkFruit eine Freundschaft und ein starkes Vertrauen ineinander gebildet hat. Die Arbeit im Habbo.mn macht mir persönlich sehr viel Spaß und ich möchte sie auch weiterhin ausüben.
RetroTimes: Habbo.mn hatte 2012 sein Glanzjahr und erzielte viele Erfolge. Es gab aber auch Probleme, wie etwa Downtimes, – trotz dessen blieb die Community stark. Wie kamen diese Downtimes zu Stande – wer trug die Schuld?
Aapo: Ich habe vor kurzem einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht (http://www.habbo.mn/articles/307-das-jahr-2012—aus-sicht-des-hotels). Einer der größten Gründe DDoS. Oftmals wurden wir von anderen Hotels angegriffen, welche versucht haben das Hotel unzugänglich zu machen. Leider resultierten aber auch Downtimes auf Grund von Serverumzügen und Problemen mit unserer Domain.
RetroTimes: Sicherlich habt ihr versucht, eure Server gegen solch Attacken zu “schützen” – wie ist das geschehen?
Aapo:
Natürlich ist DDoS ein sehr heikles Thema. Es gibt verschiedene Arten von DoS, wobei DDoS eigentlich die schlimmste Art darstellt. Wir mussten uns auf der Softwareebene gegen DoS Attacken wie Torshammer abschützen, die durch einfache Eingriffe in die Einstellungen unseres Webservers gelöst werden konnten. Gegen die stärkeren DoS / DDoS Angriffe, die versucht haben unsere Anbindung auszulasten, mussten wir viel Geld investieren. Letztendlich gibt es aber keinen 100% Schutz gegen solche Angriffe, da es nicht so einfach möglich ist, Computer (normale Spieler) von Bots (z.B. einem Botnet) zu unterscheiden.
RetroTimes: Wir erinnern uns an die einwöchige Offlinezeit auf Grund von D(D)oS Angriffen. Ihr wart gezwungen, euren Server zu wechseln – nach einer Woche Nichterreichbarkeit konntet ihr am ersten Tag wieder direkt 600 Habbos erzielen. Das zeigt eine starke Community. Wie bekommt man solch eine Treue zu Stande?
Aapo:
Ich weiß es nicht – Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich möchte aber an dieser Stelle Steekarlkani danken, welcher uns es ermöglicht hat, so früh wieder online zu sein.
RetroTimes: Und was war das schlimmste, das dir im Laufe der Zeit geschehen ist?
Aapo: Das Schlimmste was im Laufe der Zeit geschehen ist… nunja. Es gab nicht viele schlimme Situationen. Nur einmal hatten wir einen Mitarbeiter, der von einem Hotel abgeworben wurde (einem Hotel wohlgemerkt, mit welchem wir eine Partnerschaft eingehen wollten) und unsere Teamgeheimnisse missbraucht hat. Um ein Beispiel zu nennen, kommt man nicht ohne weiteres in unser Housekeeping, sondern muss bestimmte Änderungen an seinem PC vornehmen wie z.B unseren VPN Zugang nutzen.
RetroTimes: Soviel zu den schlimmeren Zeiten. Gab es denn auch positive Erfahrungen mit Habbo? Überhaupt, was war das schönste oder Beste für dich und deine Kollegen?
Aapo: Es gab sehr viele schöne Zeiten bzw. Erlebnisse. Unter anderem hatten wir damals eine durchschnittliche Userzahl von 600 Habbos tagsüber gehabt. Nunja, nachdem wir einen Talerregen angekündigt hatten, waren aufeinmal 1000 User online. Das war echt geil. 😀
RetroTimes: Das finden wir auch. Kommen wir zum Team. Das Team ist unserer Ansicht nach professionell… aber wie sieht es intern aus. Wie beurteilst du das Arbeitsklima zwischen den Staffs? Gibt es Konflikte, Streitigkeiten?
Aapo: Natürlich gibt es immer mal Streitigkeiten und das ist auch total normal. Aber genauso professionell wie wir nach außen wirken, sind wir intern gar nicht. Wir albern rum und benehmen uns wie alte 12 Jährige Freunde. Das stärkt unser Team gewaltig.
RetroTimes: Vor wenigen Monaten hast du das Team aus “internen Gründen” verlassen und bist einige Wochen danach wieder eingestiegen. Was hat es damit auf sich?
Aapo: Ich muss ganz Ehrlich sagen: Ich habe Angst was Sulake zur Zeit angeht. Aus diesem Grunde wollte ich das Team verlassen und habe gehofft, Habbo.mn könne auf eigenen Beinen stehen. Technisch, sowie im Bereich der Community. Technisch ging das Hotel aber dann den Bach runter, weshalb ich dann, aus Liebe zur Community, weiterhin im Hotel “geblieben” bin. Es war also nicht das Ergebnis interner Streitigkeiten oder der Gleichen.
RetroTimes: Kannst du uns diese “Angst was Sulake zur Zeit angeht” genauer erklären?
Aapo: Es ist kein Geheimnis, dass Sulake zur Zeit gegen die Entwickler von Habbo Emulatoren rechtlich ermitteln lässt. Sollte es Sulake nicht schaffen, die Lage in den Griff zu bekommen, befürchte ich, dass auch die Köpfe der Retros selber rollen werden. Ihre Idee die Retroentwickler, wie z.B. Aaron, zu schnappen, ist ja nicht schlecht. Somit trocknet man die Retros aus.
RetroTimes: Du hast sicherlich viel Zeit in das Habbo.mn investiert, konntest du dadurch deine Skills erweitern? Welche Sprachen kannst du heute und gab es Momente, in denen du wirklich absolut keine Lust auf deine Arbeit im Habbo.mn hattest?
Aapo: Diese Momente gibt es doch immer… Ich habe wirklich nicht jeden Tag Lust im Habbo.mn was zu erledigen und werde trotzdem von allen Seiten angeschrieben. Aber das ist nicht der Regelfall. Generell konnte ich meine Skills im Verwalten größerer Datenbanken steigern, da wir ca. 500 Millionen Zeilen an Chatlogs gespeichert haben, die alle innerhalb kürzester Zeit geladen werden sollen. Das zu schaffen war eine richtige Herausforderung. Aktuell schaffen wir es aber zum Beispiel Chatlogs aus einem Raum innerhalb von 0.05 Sekunden auszulesen, ohne, dass dabei großartig der CPU belastet wird. Das find’ ich immer total spannend, weil man sich schon leicht wie “Google” in klein fühlt. Aktuell programmiere ich in Java und PHP, habe aber auch Erfahrungen in C#, C++ und VB6 sammeln dürfen. In Skriptsprachen wie Javascript, HTML und CSS habe ich moderate bis sehr gute Kenntnisse.
RetroTimes: Wenn du auf deine Zeit im Habbo.mn zurückblickst, siehst Du diese Zeit insgesamt als positive Erfahrung an?
Aapo: Auf jeden Fall. Ich war in vielen Hotels angestellt, darunter auch bekannte Namen wie Habbo.st, Herofire, Kubbo. Ich würde diese Zeit aber als die erfolgreichste Zeit in meiner gesamten Karriere bezeichnen.
RetroTimes: Wenn ihr die Zeit noch einmal zurückdrehen könntet, würdet ihr einige Schritte, die ihr machen musstest/gemacht habt, lieber ungeschehen machen?
Aapo: Ja, auf jeden Fall. Wir hätten sofort in teurere Hardware investieren, und auch früher schon höhere Ansprüche an die Mitarbeiter stellen sollen.
RetroTimes: Wer bezahlt heute eigentlich die Server?
Aapo: Ganz Ehrlich? Wir, sowie alle die uns durch VIP Spenden unterstützen. Wir sind beabsichtigt nicht auf einen Profit aus. Wir hatten einige Zeit Werbung auf unseren Seiten, jedoch nur um die Finanzierung Habbo.mn’s zu sichern. Aktuell sind wir Werbefrei und verzichten auf mögliche Gewinne.
RetroTimes: Das freut uns. Letzlich gab es auch hin und wieder Probleme mit der Server- und Emulatorleistung. So erinnern wir uns als die Momente, als mehrere hundert Habbos aus dem Client flogen – seid ihr immer zufrieden gewesen mit dem Phoenix Emulator?
Aapo: Phoenix Emulator? Nein. Leider ist Phoenix total langsam und hat seit Version 3.9 einen 100% CPU Bug. Dort stürzt Phoenix !zufällig! ab und sorgt dafür, dass der Server teilweise sogar nicht mehr reagiert. Wir haben überlegt auf Butterfly zu wechseln, sehen in Butterfly aber noch zu viele Nachteile (z.B. die Chatlogs), was man eigentlich fixen könnte, aber viel Arbeit beanspruchen würde.
RetroTimes: Das stimmt. Uns interessiert auch die Zukunft. Habt ihr neues in Aussicht für das Habbo Hotel?
Aapo: Wir haben uns Rhinodanny ins Team geholt, welcher für das Konzept zuständig ist. Dieser hat uns schon einige tolle Vorschläge unterbreitet und wir hoffen, dass wir die Community noch angenehmer gestalten können.RetroTimes: Dann möchte ich dir an dieser Stelle für deine ausführlichen Worte zum Habbo.mn danken. Wir wünschen euch alles Gute für die kommende Zeit.
Aapo: Herzlichen Dank, ich möchte für dieses angenehme Interview danken.
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