1. Dezember 2012 0 Kommentare Throwbacks
2012 widmet sich dem Ende. Ein Jahr voller Emotionen, Trauer, Wut und Freunde. Ein Jahr, das vielleicht so manch einer nie vergessen wird. Ob es nun die Freunde aus der Habboszene sind, oder die Kollegen aus der Retroszene – das Jahr 2012 hat für jede der beiden Szenenrichtungen etwas geboten, etwas einmaliges. Sulake hat die Welt rund um’s Habbo mal wieder auf den Kopf gestellt und damit etliche Fort- aber auch Rückschritte hervorgerufen. 2012 in Wörtern, hier sind sie.
Letzte Woche eröffnete ein neues Retro Hotel, das von seinem Eigentümer auf RetroTown vorgestellt wurde. Normalerweise bringt ein neues Retro für die Szene immer einen frischen Wind in ihre Community, aber dieses Mal hatte ich etwas zu kritisieren. Mir gefiel das Design nicht wirklich, es war zu bunt, weshalb ich meine Kritik als Beitrag äußerte.
“Hätte ich das doch nur nicht laut gesagt…“, dachte ich mir, denn in Bruchteilen einer Minute wurde ich mit Beleidigungen, Beschimpfungen und Hassreden bis zum Geht-Nicht-Mehr bombardiert. Dabei hatte ich mir nichts Böses gedacht, wollte dem Hotelbesitzer nur helfen, wurde jedoch schnell zum Opfer. Der Besitzer gab sich als Prediger einer neuen Ära aus. Schließlich stellte sich heraus, dass der User nicht mal ansatzweise in irgendeiner Hinsicht Programmier- oder Websprachen beherrschte. Es war ein tägliches Beispiel dafür, wie einige Besitzer ihre Konkurrenz angriffen, obwohl die andere Partei gar kein Interesse daran hatte, die Grundlagen zum Krieg zu führen. Es gab Retros, die das beste Retro ihres Gebiets sein wollten. Retros, die mit ihrer reinen Existenz nicht zufrieden waren und an die Spitze wollten, das um jeden Preis. Natürlich nicht alle, aber die, die es wünschten, waren in der Überzahl. Das war erst der Anfang eines herzlichen Kriegs, der uns durch das gesamte Jahr begleitet hat. Zum einen gab es die Retros, die zwar kein Geld hatten, aber trotzdem bekannt werden wollten. Bei weitem schlimmer waren die Retros mit falschem Aufbau, Retros mit Besitzern, die keine Ahnung von SQL, HTML und PHP besaßen. Grundkentnisse, versteht sich.
So langsam entwickelte sich alles zu einem Kinderspielplatz, die alten Zeiten wurden vermisst, und man vergaß den Frieden untereinander. Apropos damals, wie war das eigentlich? In der Vergangenheit gab es eine übersichtliche Zahl an Retros, die jeder kannte, mit einem moderaten Angebot an Features. Man bildete sich immer weiter, mit dem Ziel, besser als Sulake zu sein. Irgendwann entstand das erste v26, die ersten Emulatoren trafen ein und Retros entwickelten sich. So etwas wie Server waren in ferner Vergangenheit Träume und waren nur denjenigen gewidmet, die es sich leisten konnten – das waren nicht unbedingt viele.
Retros kamen und gingen. Und ja, bevor ich es vergesse, auch unzählige Comebacks wurden gefeiert … mehr oder weniger. Das waren keine Comebacks mehr, sondern fehlgeschlagene Versuche eines Erfolges, traurige und bittere zum Nachweinen. Im Laufe des Jahres machte sich vor allem eine Methode breit, die den Zweck hatte, andere Retros offline zu kriegen. Die Rede ist von D(D)oS-Attacken, die den Hoteleigentümern im Jahr 2012 ein ernstes Problem bereiteten. Aber nicht zu schnell… wie kam es überhaupt dazu?
Der Krieg zwischen den Retros, wie wir ihn oben bereits angesprochen hatten, entstand hauptsächlich durch Neider und Personen, die anderen den Erfolg nicht gönnten. Man hatte anderen Retros die hohen Userzahlen nicht gewünscht, es hieß, mein Retro wäre besser und wird immer besser sein. Wieso fällt es einem so schwer, Erfolge und Niederlagen einfach geschehen zu lassen? War es da wirklich eine tief empfundene Notwendigkeit, seine virtuelle Position zu verteidigen? Ja, das war es. Mittels D(D)oS-Attacken wurden Retros außer Betrieb genommen. Retros, die sich nicht genügend schützen konnten.
Gerade diese unerwarteten Angriffe haben und gezeigt, dass kein Retro für die Ewigkeit bestimmt war und jederzeit ohne Vorwarnungen von heute auf morgen eine Schließung eintreten kann. Diesen Aspekt sollte man letztendlich immer im Hinterkopf haben, wenn man Freizeit und Geld in seinem Retro investiert – dies kann einem sicherlich eine Menge Spaß bringen in einer gewissen Zeit, doch eine Garantie, dass das Retro noch viele weitere Jahre bestehen wird, gibt es nicht und somit ist auch der Verlust aller erworbenen Pixel zu irgendeinem Zeitpunkt nicht unwahrscheinlich.
So viel zum Thema Retro Hotels. Und wie wird es weitergehen? Es werden immer mehr Retros mit immer nutzloseren Projekten und Konzepten kommen. Neue Retros kommen, die dann immer weiter den Krieg anfachen, und andere Retros mutieren plötzlich zu Projekten, die keinen User mehr interessieren. Und so wird das Netz der Retros immer schwärzer, immer undurchdringlicher und immer verflochtener. Und wer soll dieses Gewirr lösen? Dazu wäre nur Sulake fähig, beispielsweise durch das Abschaffen einiger Retros. Aber bitte, diese Hoffnung haben wir schon lange aufgegeben. Manche wünschen sich so etwas schon lange, damit der Krieg endlich ein Ende hat, aber ob es dazu kommen wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Daher muss man ihn ertragen oder vor ihm fliehen, vor diesem Krieg der Retros. Vielleicht kommt doch noch alles anders, und nach all der Zeit werden Retros wieder das, was sie mal waren: Seiten, die den Usern wieder Spaß machen, ohne den finsteren Hintergrund von Korruption, Habgier und Machtkämpfen.
2012 zeigte uns tolle und schlechte Zeiten in der Retroszene. Wir dürfen nicht die Retros vergessen, die dieses Jahr erfolgreich geworden sind und dies hoffentlich auf eine lange Zeit noch bleiben werden.
Und manchmal ist es doch einfach besser, mal den Bildschirm aus zu lassen. Sich nach draußen zu bewegen, die Zeit mit der Familie und den Freunden zu verbringen. Offlinetage sind die schönsten Tage. In dieser Hinsicht wünscht euch das gesamte RetroTimes Team ein erfolgreiches neues Jahr 2013 und dankt für eure tatkräftige Unterstützung in 2012 – möget ihr uns erhalten bleiben.
| Thanks to HabboNews (text)
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