Eine Hotelmanagerin, die sich seit fast einem Monat nicht mehr blicken lässt? So etwas gibt es selten. Seit rund 28 Tagen war horngry nicht mehr in ihrem eigenen Hotel online. Im offiziellen Discordserver des Live-Hotels war sie zunächst noch bis zum 16. April aktiv, auch dann nicht mehr. In ihrer Abwesenheit vertritt sie Community Managerin linda. Sie macht dabei laut Umfragen einen guten Job, auch, wenn die fallenden Userzahlen etwas anderes vermuten lassen.

Hotelmanagerin mit privaten Problemen

In einer offiziellen Ankündigung ist die Rede von privaten Problemen. Das kann natürlich alles mögliche heißen – was genau, wissen wir nicht. Im Grunde ist das auch belanglos, denn Privates ist eben privat, und muss nicht unbedingt durch die halbe Retroszene kursieren. Einzelne User vermuten jedoch familiäre Probleme. Eine andere mögliche Erklärung wäre etwa Stress im Studium, das ungefähr zum Zeitpunkt ihrer Inaktivität wieder angefangen hat. Eine zunächst vermutete Corona-Infektion ist jedenfalls auszuschließen. Sie würde bei weitem nicht so lange dauern, und andererseits wäre in einer Quarantäne mehr als genug Zeit, online zu gehen.

Die offizielle Vertretung – Community Managerin linda – schlägt sich derweil wohl ganz gut. In einer nicht repräsentativen Umfrage haben wir einige Live-Hotel User gefragt, wie sie die aktuelle Lage beurteilen. Wir sind zwar auf Kritik gestoßen, aber nicht bezüglich der Hotelführung. Die wenigstens haben ein Problem mit der Vertretung, paar User haben noch nicht mal einen Unterschied festgestellt. Linda verhalte sich zurückhaltend, besonnen und ziehe so wenig Aufmerksamkeit auf sich, wie nur möglich. Das gefällt den Usern. Auch in Sachen Aktivität sei sie um einiges aktiver als die eigentliche Hotelmanagerin selbst. Anonyme Quellen in Reihen des Teams, bei denen wir uns umgehört haben, lassen ebenfalls ausrichten, dass es derzeit nichts weiter beachtenswertes hinsichtlich dessen gibt. Es scheint, als hätte horngry das Hotel in gute Hände gegeben. Ob sie nun wirklich auch intern nicht mehr aktiv ist, oder dies nur nach außen für die User den Anschein erwecken soll, können wir nicht beurteilen.

Erschreckend schlechte Userentwicklung

Weniger damit zu tun, aber wiederum beachtenswert, ist die Userentwicklung im Hotel. Seit letzter Woche bereits befinden sich die Userzahlen in einem Tief. Das Hotel erreicht zu den Bestzeiten nicht mal mehr ansatzweise 200 User. Dass man bis 20 Uhr abends eine nur noch zweistellige Userzahl sieht, ist leider nichts Ungewöhnliches mehr. Erst dann beginnen die Userzahlen auf etwas knapp mehr als 100 zu steigen, aber mehr ist auch nicht mehr drin. Selbst am Wochenende wurden nicht mehr als 150 User gemessen. Vermutet wird dieser Einbruch in der Userzahl-Statistik mit den bundesweiten Lockerungen im Bezug mit der Corona-Krise. Denn immer mehr Lockerungen führen dazu, dass das alltägliche Reallife-Leben weitergeht, die Schulpflicht wieder ruft und Homeoffice beendet wird. Das spiegelt sich auch in den Userzahlen wieder – nicht nur im Live-Hotel, sondern auch anderswo.

Andererseits hat Live-Hotel derzeit nichts “Besonderes” zu bieten, was Massen anziehen würde. Die Entwicklung im Live-Hotel steht still, es finden nur noch hier und da einige Events statt. Selbst besondere Events wie Glückskreis, Team-Mandala oder Mitarbeiter-Suite haben keine bemerkenswerte Auswirkung auf die Userzahlen. Bis auf Live 2020 wurden zudem alle Crowdfunding Projekte bereits umgesetzt. Es wird Zeit für frischen Wind.

Aktualisierung der Account Daten nötig

So waren letzten Sonntag, dem eigentlich “verkehrsreichsten” Tag der Retroszene gerade mal 136 Spieler online. Gestern Abend nur noch 120 zur Bestzeit. Seit gestern müssen User verpflichtend E-Mail und Geburtsdatum aktualisieren, bevor sie einchecken können. Das hat den Hintergrund, dass vergangene Woche eine neue automatische Passwort-vergessen Funktion eingeführt wurde und viele Lives wohl falsche oder nicht mehr aktuelle Daten bei der Registrierung angegeben haben. Dummerweise hat man das anfangs so blöd umgesetzt, dass kaum jemand ohne einen Blick auf Discord wusste, dass einen Änderung durchgeführt werden muss, bevor man einchecken kann. Dennoch sind die Userzahlen schon bereits vor dieser Änderungen zurückgegangen.

Live-Hotel setzt auf mehr Sicherheit

Lange Zeit war Live-Hotel sicherheitstechnisch abgeschlagen – nicht mal ein um ein gültiges SSL-Zertifikat der Homepage, was schon längst technischer Standard ist, wurde sich gekümmert. In den letzten Wochen hat sich jedoch viel getan, was zeigt, dass man auf die Accountsicherheit der Nutzer auf ein neues Level bringen möchte. Angefangen hat dies mit der Einführung der PIN – die zusätzlich zum Login abgefragt wird. Die war bei einigen Lives jedoch nicht beliebt, da man sie jedes Mal beim Einloggen eingeben musste. Daraufhin wurde die PIN mit einem Google Captcha ersetzt. So blockiert man zumindest automatische Loginversuche oder Brute Force Angriffe, wie RetroTimes hier berichtete. Den Abschluss der neuen Sicherheitsmaßnahmen findet sich in der oben bereits erwähnten neuen Passwort-vergessen Funktion.

Es geht weiter

Die Änderungen zur Accountsicherheit und das Hin und Her verärgern sicher den ein oder anderen User – sind im Grunde jedoch sehr zu begrüßen. Jetzt muss sich Live-Hotel nur noch etwas einfallen lassen, um die Userzahlen wieder attraktiver zu gestalten, was hoffentlich gelingt. Vielleicht sieht das nächste Wochenende schon deutlich besser aus.