Öfters raten Habbo Retro Hotels in Kritik, die kostenpflichtige Inhalte wie Premium Mitgliedschaften oder spezielle Währungen anbieten, für die man Echtgeld ausgeben muss. Schließlich sind Habbo Retros als kostenlose Alternative für das echte Habbo Hotel gedacht – in der Regel sollten sie vollkommen kostenlos sein. Denn die kommerzielle Gewinnabsicht des Habbo Hotels von Sulake ist die Hauptursache, weshalb Retros überhaupt gegründet wurden und von vielen Spielern so oft besucht werden. 

Mittlerweile verkauft so gut wie jedes Retro Hotel kostenpflichtige Premium Mitgliedschaften oder besondere Währungen wie Muscheln oder Diamanten. Dies ist keine Neu- und auch keine Seltenheit. Es scheint auch verständlich zu sein, dass die Retro Hotel Eigentümer mit diesen Einnahmen versuchen, ihren Server zu finanzieren. Denn dieser kostet schließlich auch monatlich – und ihn vollständig aus eigener Tasche zu bezahlen, ist langfristig oft keine befriedigende Lösung und nicht realisierbar. In dieser Hinsicht ist es nicht verwerflich, dass man kostenpflichtige Inhalte anbietet – solange sie nicht übertrumpfen und den Hauptkern des Spiels darstellen, wie etwa bei einer Abwandlung zum Pay To Win. 

Entsetzen ausgelöst hat jedoch die Entscheidung des damaligen HabboST, einen Rang in der Projektleitung gegen Echtgeld anzubieten. RetroTimes berichtete über diesen Vorfall. Für 130 Euro monatlich konnte jeder, ganz egal ob geeignet oder nicht, die Position in der Projektleitung des HabboST einnehmen. Wenig später resultierte sich daraus: Das Vorhaben war, wie nicht anders zu erwarten, ein Flop und führte letzten Endes in indirekter Folge zum endgültigen Untergang des Hotels. Doch das HabboST galt als erstes deutsches Hotel, welches dies offiziell anbot – in einem anderen englischsprachigen Hotel ist dies, und viel mehr, schon längst gang und gäbe.

Fresh-Hotel verkauft sogar Accounts

Das Fresh-Hotel ist ein englischsprachiges Retro Hotel, welches Nutzer aus der internationalen Szene anlockt. Das Hotel ist sehr gut besucht und hat abends über 600 aktive User. Das Hotel verfügt auf der Homepage über eine Verlinkung zum hoteleigenen Shop. Dort wird erstmal eine VIP- bzw. Premiummitgliedschaft angeboten, die man sich in unterschiedlichen Stufen für vier bis fünfzehn Pfund kaufen kann.

Schaut man jedoch in die Navigationsspalte, so findet man weitere, sogenannte Upgrades. Zu diesen gehört beispielsweise eine Beförderung zum Moderator für 125 Pfund oder Manager für 250 Pfund. Für 10 Pfund kann man sich einen inaktiven Account sichern, zum Beispiel wenn er der Username bereits durch einen anderen User registriert wurde, aber nicht mehr genutzt wird. In der Beschreibung fur das “Unban Upgrade” heißt es sogar wörtlich – “Get any account unbanned” und das kostet nur 10 Pfund. 

Weitere Upgrades sind zum Beispiel Rare Pakete und Rare Reloads. 50 Thröne oder 50 Customs kosten so beispielsweise 10 Pfund. Ein Rarepaket mit insgesamt 150 seltenen Raritäten kostet 12 Pfund. Gezahlt werden kann jeweils mit den Kryptowährungen Bitcoin und ähnliche wie Litecoin. 

Die Zukunft der Retrofinanzierung?  

Damit wird das Fresh-Hotel weitestgehend kommerzialisiert. Und auch im deutschsprachigen Raum gibt es immer mehr Features, die für normale User ohne den Einsatz von Echtgeld nicht wirklich genutzt werden können. Dies seien beispielsweise die Badgecreator, für die man oft kostenpflichtige Währungen benötigt, oder Badges und Rares, die beispielsweise auch erst im Itemshop gekauft werden können. In dem Umfang des Fresh-Hotels ist dies jedoch hierzulande noch nicht der Fall. Wäre es denkbar, dass sich dies bald ändert? Mit sinkenden Userzahlen wird es für Hotelbetreiber jedenfalls zunehmend schwieriger, alleine durch Werbeeinahmen die teuren Server zu finanzieren.