20. Dezember 2012 0 Kommentare ThrowbacksKolumnen
“Früher war das alles viel besser hier.”
“Erinnerst du dich noch an v18 und v26? Das war cool.”
“Diese Noobs haben alles kaputt gemacht. Die Szene ist völlig ruiniert.”
“Irgendwie verkommt das hier langsam zu einem Kinderspielplatz.”
Hängen sie euch nicht auch langsam zu Hals raus, diese ganzen Sätze? Die angebliche Weisheit der Alten darüber, was in der Gegenwart so schlecht läuft. Die Alten, das sind Abiturienten oder bereits Erwachsene in der Realität also gerade erst am Beginn ihres richtigen Lebens. Im Cyberspace jedoch übernehmen sie die Rolle der moralischen Prediger über das Land der Pixel und Framerates. Wie kommt so etwas zustande? Vorallem aber: Wieso füllt es einem so schwer, Veränderungen einfach passieren und andere in Ruhe zu lassen?
Mit dem Anbruch einer neuen Version werden generell ältere Eigenschaften abgeschaffen und Veränderungen nehmen ihren Lauf. So kommt es nicht selten vor, dass der gestern noch professionelle und erfahrene User nun als reaktionärer Verwirrter dasteht – völlig Orientierungslos.
Aber fasziniert es da nicht schon ein bisschen, dass es sich hier wirklich nur um einen recht harmlosen Chat handelt? Ist es da wirklich eine tief empfundene Notwendigkeit, seine virtuelle Position zu verteidigen? Was bringt junge Menschen zur Nostalgie und was bringt sie in einen so unbedeutenden Raum? Oder anders ausgedrückt: Wofür das ganze Jammern, dass früher alles besser war?
Vollkommen richtig, Veränderungen sind eingetreten. Aber ist das nicht auch bei allen denen, die sie miterlebt haben, selbst der Fall? Und besonders bei denen, die sie jetzt wieder beklagen? Gewiss, bei euch gab es halt niemanden, der euch das alles erzählen wollte ihr habt die erste Generation gebildet, den Grundstein dieser Geschichte, die sich nun angeblich so furchterregend weiterschreibt. Klappt sie einfach zu. Die Kleinen werden sich schon melden, weuchen und wenn sie es nicht tun, dann verdienen sie es auch einfach nicht besser…
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