31. März 2018 0 Kommentare Retro HotelsAllgemein

Es tut sich etwas in der deutschen Newcomerszene

Die Newcomerszene hat im deutschsprachigen Raum nicht gerade den besten Ruf. Es ist auch kein Geheimnis mehr, dass sich neue Retro Hotels schon seit einer Ewigkeit schwer tun, sich zu einem stabilen, beliebten und langanhaltenden Hotel zu entwickeln. Tatsächlich sieht die Realität meistens so aus, dass Newcomer Hotels viel versprechen, große Promotion machen, und im Endeffekt nach nur wenigen Wochen bis höchstens einigen Monaten des Frustes über der geringen Userzahl schließen. Eine lange Zeit hat sich nicht viel in der Newcomerszene getan – es gab zwar hier und da mal einen Newcomer, aber eine richtige Show abgelegt, wie damals das Babbo Hotel, HabboAI oder gar ReHotel – das im Übrigen bis heute nie eröffnete, aber mit der Promotion schon so groß rumposaunt hatte wie eh und je – fehlte gänzlich.

Die Newcomerszene kam, wie auch der Rest der deutschen Szene, zunehmend zum erliegen. Doch seit einigen Wochen tut sich scheinbar etwas: Und es gibt wieder ein Newcomer Hotel, das schon eine beachtliche Userzahl aufstellen konnte – so gut wie ohne große Promotion. Das Hotel hat weder Facebook, noch RetroTown – und doch war es gestern Abend, wie keines der anderen. 

HubboST grenzte an Userzahlen des Lemon 

Beim Hubbo Hotel handelt es sich um ein Retro Hotel in der Version R63B, welches sich auf ein Gleichgewicht zwischen Rollenspiel und normales Habbospiel konzentriert hat. Die Hubbos können ihre Zeit mit dem durchaus ausgereiften Rollenspiel verbringen, oder normalen Aktivitäten nachgehen. Das Hotel hat erst vor etwa 2 Wochen eröffnet und wird von Oblivion im Hotelmanagement sowie Xylon in der Technik verwaltet – zwei nicht ganz namhaften Personen. Mit dem damaligen Hubbo Hotel von Eddy und Blackmaster hat es jedoch nichts zutun. Es ist keine Neuheit, dass Newcomer die bekannten Domains oder Hotelnamen von erfolgreichen Vorgängern für sich beanspruchen. 

Auf der Retro Liste HabboW, welches die deutschen Retro Hotels in einer Übersicht auflistet, finden sich erste Rezensionen zu dem Hotel. Und dort findet man erstaunlicher Weise nur überwiegend  positives – ausgereifte Technik, Konzept mit Potenzial und tolle Community. Tatsächlich erweckt das Hotel auch einen äußerst seriösen Eindruck, mit Liebe zum Detail. Es scheint großteils “Selfmade” zu sein und auf keiner Vorlage zu basieren. Einige der netten Roleplay-Features hat man sich natürlich von englischsprachigen Hotels abgeguckt, auch das Flammensystem aus HabboST bzw. Snapchat findet sich im Hubbo. Xylon versicherte uns jedoch, dass man sich nur versuche zu inspirieren und seit der Eröffnung jedes Feature eigenständig entwickelt hat – “warum das Rad neu erfinden?”. 

Am gestrigen Abend konnte jedenfalls ein Spielerrekord von 63 Hubbos aufgestellt werden. Damit kam das Hotel gefährlich nah an einen fundierten Hotelgiganten wie dem Lemon Hotel, das zur selbigen Zeit nur 70 Spieler online hatte. Es wird vermutet, dass auch die Downtime des HabboST, welches sich den ganzen Tag über im Wartungsmodus befand, zu den Userzahlen im Newcomer HubboST beigetragen haben könnte. Die anderen kleineren Retro Hotels hinkten mit höchstens 20 Spieler hinterher. 

Die derzeit relevanten Newcomer

Wenn man von der deutschen Newcomerszene spricht, fallen insbesondere die folgenden Retro Hotels auf: KubboEU, HabboTF, HubboST sowie HubbaLA. Letzteres Retro Hotel, das HubbaLA von Robin – eines der ersten Roleplay Habbo Retros im deutschsprachigen Raum, hat seine Pforten erst vorletzte geschlossen und damit das Handtuch geworfen. Das Hotel hatte mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste die versprochene Nachfolgeversion mehrfach verschieben. Die genauen Umstände der Schließung sind umbekannt, maßgeblich soll jedoch der Zeitmangel der Besitzer gewesen sein. Mit HubbaLA hat sich zumindest der bis dahin längst bestehende Newcomer aus der Szene verabschiedet. Dabei hatte das Hotel theoretisch Potenzial – wäre es öfter und fehlerfreier online gewesen. Bereits letztes Jahr berichtete RetroTimes über Potenzial des Roleplays. Im deutschsprachigen Raum war HubbaLA ein Vorreiter, wenn auch nur ein kleiner. 

Für das HabboTF wurde so gut wie überall in den Discordservern der Szene geworben. Das Hotel eröffnete, erwies sich jedoch schnell als ein typisches Newcomer Hotel, mit wenig hinter den Kulissen. Und wer hätte es gedacht: Das Hotel ist schon wieder im Wartungsmodus und preist nur wenige Tage nach der Haupteröffnung bereits die neue Version an. In zwei Tagen soll es wieder einen Startschuss geben – aber dass das Hotel regelrecht erblühen wird, ist derzeit alles andere als gewiss.

Anders sieht es im KubboEU aus: Das Hotel ist schon einige Zeit online und hält sich über Wasser – leider mit nur 0 bis höchstens 25 Spielern. Leider hört man auch öfters negatives aus dem Hotel, erst vor wenigen Tagen wurde im Szenenforum RetroTown ein Thread gestartet, der das schlechte und inprofessionelle Verhalten der Hotelmanager zur Schau stellt. Tatsächlich erweckt sich auch hier der Ruf des typischen Newcomers. KubboEU ist kein außergewöhnliches Hotel, sondern mehr fragwürdig in Anbetracht des Verhaltens einiger Hotelmitarbeiter. Es ist eigentlich ersichtlich, dass das Hotel sich früher oder später selbst zugrunde richten wird. 

Und dann wäre da noch HabboTO – der offizielle Nachfolger des Jabbo Hotels. Er verspricht Professionalität und Seriösität auf hohem Level. Aber leider nicht für Deutschland, sondern für die internationale Szene. 

Die Szene braucht Newcomer? 

Es gleicht einer Ironie. Vor einigen Jahren veröffentlichte RetroTimes einen Artikel, indem die Vielzahl der Newcomer hart kritisiert wurde, weil sie förmlich einer nach dem anderen aus heiterem Himmel vielen. Damals  gab es jedoch große Hürden zu bewältigen – was war ein kleines Newcomer Hotel mit gerade mal 40 Spielern im Gegensatz zu den Giganten Hubba und Holo mit ihren 15-fachen 600 Spielern? Das hat sich heute gewandelt – die ersten Hotelgiganten, wie etwa Lemon und HabboCX geraten ins Straucheln. Die Userzahlen des HuBBa Hotel sind auch schon lange nicht mehr glänzend. Heute ist man relativ gesehen mit 63 Spielern viel näher am Erfolg, aus der Erfahrung, dass es viel mehr User faktisch schon nicht mehr werden können.

Zudem ist es kein Geheimnis, dass Newcomer oft mehr Motivation uns Leistungsbereitschaft mitbringen, als die alten Hasen der Szene, die das ganze schon eine halbe Ewigkeit mitmachen. In diesem Sinne bringen Newcomer – natürlich nicht alle, sondern nur die ernstzunehmenden – einen frischen Wind in der Szene, der sich gerade zur heutigen Zeit gerne sehen lässt. Dass es trotz alle dem unmöglich ist, noch im Jahr 2018, das vom Aussterben der Retroszene und des Habbo Hotels geprägt ist, erfolgreich zu werden, sollte jedem klar sein. 

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