Schon zur damaligen Zeit war jedes Retro Hotel mit mehr als 100 aktiven Spielern ein Hotel, welches durch seine Planung und Strukturierung innerhalb der eigenen Reihen für eine gute Orientierung sorgte. Auch heute gibt es verschiedene interne Planungen, die den Mitarbeitern dazu dienen, eine bessere Übersicht zu haben und den Arbeitsalltag im Habbo einfacher zu gestalten.

So können Mitarbeiter beispielsweise Dokumente entnehmen, in denen Regelungen vorgeschrieben sind. Auch ist es möglich, dass sich Mitarbeiter für eine gewisse Zeit abmelden können – beispielsweise wegen einem kommenden Urlaub. Anscheinend sieht dies im HabboST jedoch anders aus.

Abmeldungen nicht anerkannt – Mitarbeiter degradiert oder gekündigt

Es scheint, als würde trotz der “hohen” Userzahlen Planungslosigkeit herrschen. Vor einigen Wochen kam es zu einem Zwischenfall, bei dem die Lead-eXpertin Craving ihren Posten enthoben bekam und degradiert wurde. Eine kurze Zeit später wurde der eXperte Nead gekündigt. Laut einigen Quellen gab es bei der Degradierung der Lead-eXpertin und bei der Kündigung des eXperten die Rechtfertigung, dass Inaktivität die Leitung der eXperten dazu brachte, diese Aktionen durchzuführen. Auf den ersten Blick gerechtfertigt, doch zeigen Recherchen, dass beide Mitarbeiter bzw. ehemalige Mitarbeiter sich abgemeldet hatten. 

Ein ehemaliger Mitarbeiter des ST betont den Vorfall wiefolgt:

Als ich damals im Team war, war das Konzept für die Ordnung zwar da, jedoch verschwanden viele Beurlaubungen einfach, weil in den jeweiligen Sektionen entweder Spam herrschte oder diese sehr unübersichtlich war. Man konnte sich niemals auf diese Abmeldungen verlassen. Aber das deswegen Sanktionen verhängt werden? Das ist dreist, wirklich.

Trotz Engagement – Sind solche Kündigungen und Degradierungen gerechtfertigt?

Man bedenke weiterhin: Habbo ist ein virtuelles Spiel. Jeder Mitarbeiter, der sich für das virtuelle Spiel weiterhin engagiert, obwohl es vom Aussterben bedroht ist, verdient große Anerkennung. Seitens der Leitung der eXperten ist solch eine Kündigung ungerechtfertigt – vor allem, wenn die Abmeldungen getätigt wurden. Es ist rein aus menschlicher Sicht nicht vertretbar, einen Mitarbeiter, egal, in welcher Position er tätig war, nach einem Urlaub zu kündigen. Gerade das Habbo.st leidet an Mitarbeitermangel, solche Aktionen werden das Problem des Mitarbeitermangel erst recht nicht lösen. Auch andere Retros sind betroffen: Mitarbeiter klagen, dass man von den Mitarbeitern täglich Onlinezeiten erwarten würde, die schlichtweg nur durch exzessives Spielen möglich seien. 

Technik nach wie vor bemängelt 

Obwohl die Hotelleitung inzwischen wöchentliche Wartungsarbeiten durchführt, lassen die technischen Fortschritte im HabboST zu Wünschen übrig. Bereits in Vergangenheit wurde der Vorwurf laut, dass lediglich Reverie sich einigermaßen um das Hotel kümmern würde. MOD-Gloup verlies erst vor wenigen Tagen sein Moderatoramt und hinterließ dabei folgende Nachricht.

Interview mit Maexel – ehemaliger Hotelmanager

RetroTimes: Hallo Maexel. Vielen Dank für deine Zeit!
Maexel: Hallo! Nicht dafür – ich bedanke mich.

RetroTimes: Das Habbo.st ist eines der größten Hotels der deutschen Szene, auch, wenn das Hotel stark an User verloren hat. Du bist einer der Personen, die das Hotel schon jahrelang begleiten. Wie würdest du die heutige Lage beschreiben?
Maexel: Jedes Hotel hat an User verloren. Da zählt nicht nur das HabboST darunter, sondern auch andere Hotels, die deutlich an User verloren haben. Bei den einen merkt man es weniger und bei den anderen mehr. Dazu zählen aus meiner Sicht beispielsweise das Jabbo und das HabboST. An der heutigen Lage hat sich meiner Meinung nach leider nichts geändert. Man versucht zwar immer das bestmögliche zu erreichen, aber ohne konsequente Änderungen und neuen Updates wird dies leider immer so bleiben. Im HabboST fehlt es einfach an einer guten und konsequenten Projektleitung, die das Team animiert und an einen spitzen Techniker, der das Hotel auf Neuglanz bringen kann. Wie eben schon erwähnt, die heutige Lage ist mit der vor vier Jahren zu vergleichen.

RetroTimes: Also siehst du als Schwachpunkt im Habbo.st die fehlende Qualität der Leitung?
Maexel: Das ist der größte Schwachpunkt. Ohne eine richtige Leitung kann auch das Hotelmanagement und den Rest der Teamler nicht animiert werden. Ebenso zählt, dass ohne eine richtige Leitung jemals konsequent am Hotel etwas verändert wird. Man bräuchte eine Projektleitung, die auch Lust hat etwas zu verändern, die mit Motivation rangeht und das mit Leidenschaft.

RetroTimes: Existiert das Problem deiner Meinung nach schon länger?
Maexel: Meiner Meinung nach ja.

RetroTimes: Es gibt seit längerem schon das Gerücht, dass die Hotelleitung bevorzugt Freunde einstellt und interne Regelungen missachtet. Ist dir als enger Bekannter der Mitarbeiter und User schon aufgefallen?
Maexel: Das Gerücht geht tatsächlich die Runde und ist nicht unbekannt. Da ich gelegentlich auch Kontakt habe zu jetzigen (oder ehemaligen) Teamler hatte, wurde dies mir auch so zugetragen. Als Außenstehender bestätigt sich das Gerücht. Ob es bei manchen Mitarbeitern tatsächlich nur um die “grandiose” Leistung handelt, wage ich ebenso zu bezweifeln. Ich möchte dies aber nicht verallgemeinern und das mit tatsächlicher Sicherheit gewährleisten. Kann dies nur aus meiner Sicht und aus den jetzigen und den damaligen Teamlern berichten.

RetroTimes: Wie siehst du die Zukunft des Habbo.st? Hast du noch etwas auf dem Gewissen, was du den Lesern sagen möchtest?
Maexel: Wenn sich nichts an der Projektleitung ändert, dann wird das HabboST vermutlich in weiteren Jahren genauso sein wie heute. Keine, bis wenige Updates und keine Liebe zur Community. Nein, außer dass wir uns mit Sicherheit trotz alledem mal im Hotel treffen werden.