20. Juli 2018 0 Kommentare Retro HotelsTechnik
Um ein möglichst einwandfreies Spielerlebnis ermöglichen zu können, kommen auf Hotelbesitzer teilweise hohe Serverkosten zu. Um diese begleichen zu können, setzen viele Retro Hotels daher auf Werbeeinnahmendurch Dritte Partner wie etwa Google AdSense oder PopAds. Dort erhält man als Publisher, je nach Klickrate und Besucheraufkommen, einen bestimmten Betrag für die ausgestrahlte Werbung, die der Webseiten-Besucher zu Gesicht bekommt. Auffallend nervige Popup-Werbung wird in dem Fall natürlich besser vergütet als ein kleinerer Banner. Aber es kann auch passieren, dass gar nicht vergütet wird: Nämlich dann, wenn die Besucher der Webseite einen Werbeblocker in ihrem Browser aktiviert haben – wie zum Beispiel AdBlock. Nicht nur die Retroszene, sondern auch viele Medienkonzerne oder Unternehmen, die Dienstleistungen für ihre Nutzer kostenfrei im Internet zur Verfügung stellen, haben dieses Problem. Denn sie sind in erster Linie auf Werbeeinnahmen angewiesen, um anhaltende Serverkosten decken zu können. So hat die BILD Zeitung beispielsweise schon letztes Jahr damit begonnen, Webseiten-Besucher mit aktiviertem AdBlocker den Zugang zu sperren. Auch viele andere Dienste wie etwa GuteFrage.net lassen Besuchern mit aktiviertem AdBlock eine Nachricht anzeigen, diesen doch bitte auszuschalten. Im Übrigen findet sich auch auf RetroTimes ein solcher Hinweis: Wer Artikel lesen möchte, muss seinen AdBlocker ausschalten. Und das, obwohl auf RetroTimes derzeit gar keine Werbung geschaltet wird.
Zwar ist auf RetroTimes seit zwei Monaten keine Werbung von Drittanbietern geschaltet, aber man muss trotzdem seinen AdBlock ausschalten, um unsere Artikel lesen zu können. Es geht mir hier viel mehr um’s Prinzip: Für unsere Redaktionsarbeit und unsere Artikel verlangen wir keinen Cent. Wir erwarten aber, dass unsere Leser respektieren, dass die Medienbranche auf Werbeeinnahmen angewiesen ist, um diese wertvolle Arbeit unabhängig und qualitativ aufrecht erhalten zu können. Die Meldung hat daher eher Symbolcharakter und soll Leser dazu anregen, ihre Einstellung zu überdenken. – Exquisite, RetroTimes Administrator
Einige Retro Hotels der Retroszene lassen an Stellen, wo eigentlich Werbung platziert ist, die geblockt wurde, einen netten Hinweis da. So zum Beispiel das Live-Hotel auf der Homepage. Im Holo Hotel wird zu bestimmten Uhrzeiten ein automatisierter Hotelalert verschickt, der die User bittet, auf die Werbung im Client zu klicken, um bei der Serverfinanzierung zu helfen. Streng genommen handelt es sich hierbei um einen klaren Regelbruch, der dazu führten könnte, dass das Holo Hotel beim Werbepartner verbannt wird. Doch es ist auch dahingestellt, inwiefern solche Meldungen den gewünschten Effekt bewirken – schalten die Nutzer tatsächlich aus Kulanz den AdBlocker ab, nachdem sie solch eine Meldung lesen? Es scheint nämlich, als blieben solche Hinweise oft nicht beachtet oder ignoriert. Das geht auf die Kosten der Hotelfinanzierung.
Retro Hotels haben daher schon früh begonnen, exklusive Vorteile gegen Echtgeld zu verkaufen: Besondere Commands, besondere Badges, besondere Möbel oder eine kostenpflichte Währung sollte Abhilfe schaffen und zusätzlich Geld einbringen. Nicht zuletzt die VIP– oder Premiummitgliedschaft gilt heute als wichtige Einnahmequelle vieler Retro Hotels. Doch auch diese scheint zu bröckeln, nachdem die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren kontinuirlich zurückgegangen sind. Mit einer weiteren Neuerung will daher nun auch das HuBBa Hotel von BiFi2000 Nutzer anregen, den Werbeblocker abzuschalten.
HuBBas mit aktiviertem AdBlocker erhalten diese Nachricht seit neuem oben im Client angezeigt und werden gebeten, Werbung zu erlauben, um als Belohnug dafür Bonus Taler zu erhalten. Hilft diese Masche vielleicht, den ein oder anderen Nutzer umzustimmen? Die Ergebnisse bleiben abzuwarten. Inwiefern das technisch umgesetzt wurde, ist übrigens auch noch unklar: Möglicherweise handelt es sich nur um einen Trick, um den Nutzer zum Abschalten zu animieren. Jedenfalls kann man die obige Meldung noch nicht einmal wegklicken– das heißt, wer den Banner oben weg haben möchte, muss zwangsweise sein Adblock ausschalten. Dann bekommt er dort zwar Werbung angezeigt, aber diese lässt sich zumindest nach einiger Zeit wegklicken. Ganz neu ist diese Masche jedenfalls nicht: Schon vor einigen Jahren hatte das Live-Hotel Nutzern, die auf die Werbung klicken, automatisch eine kostenlose Rarität versprochen, wie RetroTimes berichtete.
Ob man sich kulant zeigt, bleibt letzten Endes jedem selbst überlassen. Gerade für Webseiten-Besucher gibt es nämlich auch genug Gründe, den AdBlock nicht abzuschalten: Oft übertreiben es Webmaster mit der Werbung und sind nur noch vom Gewinn geblendet: So war beispielsweise das ehemalige HabboST von Blackmaster oft von störender Werbung unverhältnismäßig überladen. Denn auch zu viel Werbung macht einen schlechten, unseriösen Eindruck und wirkt störend im normalen Nutzungserlebnis. Ob das auch auf Werbung zutritt, die oben im Client angezeigt wird, darüber lässt sich streiten. Fakt bleibt jedoch: Heutzutage halten sich immer mehr ältere Jugendliche in Retro Hotels auf. Dass fortgeschrittenere Nutzer also AdBlock aktiviert haben, ist heute um einiges wahrscheinlicher als damals, wo die Communities noch recht jung waren.
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