4. Juni 2018 0 Kommentare Kolumnen

Ist das Abwerben Mitarbeiter anderer Retros vertretbar?

Seit der kontinuierlichen Abbnahme der Spielerzahlen in der Szene schrumpft auch die Anzahl fachlich kompetenter Mitarbeiter in der Retroszene. Retro Hotels haben es zunehmend schwerer, qualitativ hochwertige und erfahrene Mitarbeiter zu finden, die ihren Anforderungen entsprechen. Aus diesem Grund gilt in den meisten Retro Hotels seit einigen Jahren das Prinzip des Hocharbeitens: Man fängt als Guide an und wird nach und nach zum Moderator und später zum Manager befördert. Hierbei gibt es natürlich auch Ausnahmen, da es keinen Sinn macht, jemanden, der im Management bereits Erfahrungen vorweisen kann, als Guide einstellen zu lassen.

Zwei Live-Hotel Mitarbeiter im HabboST

Vor weniger als einer Woche wurde im HabboST eine neue Eventmanagerin eingestellt. Dabei handelt es sich um sel, die zuvor bereits als Eventmanagerin im Live-Hotel aktiv war. Sie hatte das Live-Hotel wegen interner Probleme vor etwa zwei Monaten verlassen. Vorgestern erhielt das HabboST Team erneut Zuwachs im Eventmanagement. Dabei handelt es sich um die Spielerin avenir. Sie war Tag vor der Einstellung im HabboST jedoch noch als GameX im Live-Hotel aktiv (dortiger Username: Evelyn). Das Konto von avenir wurde so beispielsweise erst vorgestern erstellt. Beide Mitarbeiter waren vor ihrer Einstellung nicht im HabboST aktiv. Dabei hatte das HabboST erst gestern im Forum eine Bewerbungsrunde zum GameX gestartet. Ebendort heißt es in den Voraussetzungen, dass man eine “keine höhere Stellung auf anderen Habbo-Projekten” haben sollte. Gemeint ist wahrscheinlich eine Mitwirkung in anderen Habboprojekten – ein Widerspruch, wenn man die Einstellung der letzten Eventmanagerin betrachtet. Uns liegt ein Chatverlauf vor, der das Verlassen des Live-Hotels begründen dürfte.

Evelyn war nach eigenen Angaben über anderthalb Jahre im Live-Hotel als GameX aktiv und hatte keine Lust mehr auf den Posten als GameX und auf das Live Team. Unklar ist unterdessen, warum sie nach einer so langen Amtszeit nicht befördert wurde. Zu dem jetztigen Fall äußerte sich Hazed.cs, der Projektleider, wie folgt. Er hatte ihr offenbar die Beförderung zum Eventmanager, jedoch im HabboST, angeboten. 

Ich habe sel und Evelyn abgeworben. Ich wollte Evelyn schon letztes Jahr im AI Team, sie hat abgelehnt. Jetzt wo die wissen was für eine Schlange Alina ist, konnte ich sel vom ST überzeugen. Evelyn kam durch sel ins Team. Hazed.cs

Außergewöhnlich ehrlich gibt Hazed.cs zu, beide Mitarbeiter abgeworben zu haben. Das lässt vermuten, dass beide Mitarbeiter offenbar Probleme mit dem Live-Hotel und der Hotelleitung des Live-Hotels hatten. Beide äußerten sich hierzu jedenfalls nicht. Der Tonfall des Statements fällt, wie nicht anders von Hazed.cs gewohnt, sehr angriffslustig und offensiv gegen Live gerichtet aus. Die Eventmanagerin sel ließ hingegen ausrichten, dass sie allein für die Einstellung von avenir verantwortlich sei – also Projektleider Hazed.cs nur auf ihren Wunsch hin gehandelt hätte, da sel und avenir gute Freunde seien. Dennoch bekennt sich Hazed.cs im Statement offenkundig zum Abwerben anderer Mitarbeiter. RetroTimes berichtete bereits vor vier Monaten, als das HabboST Team ebenfalls Zuwachs erhielt. Damals wurden curly und Cazz, zwei Hotelmanager des Lemon Hotels, ohne Testphase in das HabboST Team aufgenommen, nachdem das Lemon Hotel gehackt wurde und die Userzahlen langsam aber sicher stark zurückgingen. Erhärtet sich damit der Verdacht, dass auch diese beiden in ein attraktiveres Hotel abgeworben wurden? 

Live-Hotel äußert sich nicht

Es ist nicht das erste Mal, dass das Live-Hotel in Sachen Teamklima kritisiert wird. Erst vor wenigen Monaten musste sich das Live-Hotel mit harter Kritik auseinandersetzen, weil die Hotelleitung angeblich viel zu streng mit den eigenen Mitarbeitern umging. Die damals erstellte Seite LiveTimes hat einige Missstände aus dem Hotel offengelegt, als ehemalige Mitarbeiter des Live-Hotels ihre Meinungen aussprachen. Gleichzeitig hatten aber auch aktuelle Mitarbeiter des Live-Hotels die Hotelleitung und die Vorwürfe entlastet, sodass die Situation entschärft werden konnte. Dennoch bleibt auch hier fraglich – für das Wechseln der Hotels müsste es eigentlich einen Grund geben, wenn nicht sogar einen sehr guten. Leider konnten wir avenir nicht für ein Statement erreichen, welches ihre Haltung gegenüber Live genauer begründet hätte. Es bleibt daher unklar, ob die Verhältnisse im Live Hauptursache waren oder möglicherweise einfach nur das verlockende Eventmanager-Angebot im HabboST sie zum Gehen veranlassten.

Abwerben schon lange nichts Neues mehr

Einer unbestätigten Quelle zu Folge sei es jedenfalls keine Seltenheit mehr, einzelne Mitarbeiter aus anderen Retro Hotels privat in einem konkurrierenden Hotel anzutreffen. Dabei ist jedoch ausschlaggebend, dass sie eigenwillig in einem konkurrierenden Hotel online gehen, um etwa mit der dortigen Community und mit Freunden zu chillen, die womöglich ebenfalls das eigene Hotel verlassen haben. In den meisten Fällen bleiben diese jedoch mit Pseudonymen “undercover”, da die Hotels inzwischen streng vorgehen – sowie HabboST, als auch das Live-Hotel, bannen Spieler, die in einem anderen Retro Hotel als Mitarbeiter aktiv sind, permament. 

Vor drei Jahren hatte das HabboMN versucht, ehemalige HabboST Mitarbeiter für sich zu gewinnen, wie RetroTimes berichete. Die Taktik war dabei, den Mitarbeitern das zu versprechen, was sie im HabboST nicht hatten – damit sollten sie Anbeißen und das Hotel wechseln. Zu solch Versprechen kann auch ein höhrerer Rang als im Stammhotel zählen. Letzten Endes kann man vielseitig über solch Maschen denken und verschiedene Urteile ziehen. Schlussendlich steht aber nur im Mittelpunkt, dass es mit dem vernünftigen Gewissen des jeweilig betroffenen Mitarbeiters vereinbar ist

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